Mittwoch, 20. März 2013

Totgeglaubt

Viel Zeit ist vergangen seit dem letzten Update dieses Blogs, fast drei Jahre um genau zu sein.Wenn ich die alten Posts lese, ist mir das jetzt eher peinlich. Ich nehme zwar nichts zurück, das was ich aufgeschrieben habe ist genau das, was ich damals gedacht habe. Aber ich wollte mich vielleicht auch Selbstbemitleiden für eine Situation, in die ich mich teilweise selbst gebracht habe.

Außerdem haben sich manche Dinge, die ich damals geschrieben habe, inzwischen einfach als Falscheinschätzungen herausgestellt. Die plötzliche Erkenntnis, ich würde aus Einsamkeit trinken, ist rückblickend Blödsinn, genau wie viele andere Dinge. Ich war einfach in einer Phase, wo mir, krampfhaft nach Erklärungen und Entschuldigungen suchend, keine Theorie zu blöd war.

Der Titel dieses Posts ist zweideutig gemeint. "Totgeglaubt und auferstanden" ist hiermit dieses Blog. "Totgeglaubt" habe ich mich aber zwischenzeitlich auch selber. Nicht im wörtlichen Sinne, aber ich habe zwischenzeitlich keine Hoffnung mehr, dass aus diesem Leben noch etwas wird.

Was ist also inzwischen passiert?
Soweit ich mich erinnere war ich mitten im Studium und habe nebenher im entsprechenden Job gearbeitet. Dieser Job hat mir irgendwann gezeigt, dass ich in diesem Gebiet nicht arbeiten will. Ich hatte also die Wahl:
1) Quäle ich mich noch durch die letzten Semester (immer im Hinterkopf behaltend dass ich ein Alkoholproblem habe und es unter Umständen nicht einmal in der Lage wäre, es überhaupt zu bestehen) und arbeite in einem Job, den ich nicht machen will?
2) oder breche ich jetzt ab, bin noch halbwegs jung und mache eine Ausbildung in einem Beruf, den ich *wirklich* machen will

Also wurde ich Koch-Azubi. Ich zog zurück in meine Heimatstadt, fand einen Ausbildungsplatz und arbeitete knapp 2 Jahre ganz erfolgreich. Mein "Untergang", und was dann passierte, davon erzähle ich im nächsten Post.