Dienstag, 28. April 2009

Der Wahnsinn geht weiter

Wie erwartet war gestern ein schlimmer, furchtbarer Tag. Ich war ständig am Rande einer Panikattacke und habe mich so früh wie möglich in meine Wohnung mit einer Flasche Vodka zurückgezogen, um wenigens halbwegs unbeschädigt einschlafen zu können.

Jetzt schalte ich diese Kerner Talkshow ein und sehe Desiree Nick(!) über die Wirtschaftsrkrise schwadronieren, während ein halbes dutzend drittklassige Comedians auf ein Stichwort warten, um einen ihrer Standardwitze bringen zu können. 

Bin ich eigentlich wirklich der einzige, der leidet? Ist nur mir diese ganze Weltordnung so zuwider, dass ich mich betäuben muss?

Ein Journalist(tm) redelt mit Ingo Appelt, Ingo Cantz und Desiree Nick über die Wirtschaftskrise.

Bin ich der einzige, der den Glauben an die Menschheit verliert, wenn er diesen Satz liest? Ich würde viel Geld darauf wetten, dass ich mehr Detailwissen über die Finanzkrise besitze als alle die da auf der Bühne sitzen. Trotzdem sind die promintent und bekannt, und ich bin ein kaum gesellschaftsfähiger Verlierer. 

Sonntag, 26. April 2009

Montagmorgen

Morgens ist es am Schlimmsten. Es fühlt sich an, als würde die Welt über einem zusammenbrechen. Der Tag steht an und garantiert ist er gefüllt mit deprimiernder Scheiße, Enttäuschungen und Langeweile.

Heute morgen ist es ohne Grund besonders schlimm. Wie soll ich den Tag nur jemals überstehen?

Samstag, 25. April 2009

Freunde

Gleich kommt ein Freund von mir vorbei. Das ist auch gleich das Maximum an sozialer Interaktion, die ich ertragen kann. Und selbst darauf habe ich keinen Bock. Weil ich nicht zeigen kann wie es mir wirklich geht. Ich muss den ganzen Abend gut drauf sein und mich unterhalten, obwohl ich einfach hier sitzen und trinken will. 

Wenigstens habe ich mich heute mal in die Stadt gewagt. Aber nicht lange ausgehalten. 

Mittwoch, 22. April 2009

RTL-Wahnsinn

Ich bin für meine Verhältnisse im Moment relativ wenig betrunken. Dafür habe ich mich entschieden, mir heute Abend zum zweiten Mal in meinem Leben den Supernanny/Peter Zwegat-Abend zu geben. Und es ist schmerzhaft. Sämtliche Deliquenten sind spektakulär dumm, in Erinnerung ist mir geblieben, wie die Mutter ab jetzt die "Privatatmosphäre" ihrer Tochter respektieren will. Die Schulden-Typen: Hauptschule, nicht einmal fähig sich zu beweben, dumm und faul. 

Und das deprimiert mich um so mehr, denn diese Leute sind so... unbedarft. Sie Leben einfach in den Tag hinein, haben zwar ihre Probleme, aber sind generell glücklich. Im Gegensatz zu mir. Ich bin ohne Grund unglücklich und brauche Drogen um das Leben wenigstens auszuhalten. Warum bin ich nicht einfach dumm, mache mir es einfach und schaue den Rest meines Lebens RTL? 

Das schlimme ist, dass ich mich nicht einmal gut fühlen kann, dass ich wenigstens nicht so wie die bin. Die führen ein geregeltes Leben, ich nicht. Ich habe so viel mehr Potential, aber mein trüber Geist macht mir einen Strich durch die Rechnung. Ich würde alle meine guten Seiten sofort gegen eine gewisse Grundfröhlichkeit eintauschen. Ich bräuchte keinen Alkohol um sie herzustellen. 

Scheiß Leben, scheiß Welt.

Dienstag, 21. April 2009

Hallo

Ich bin Student, Mitte 20 und mir geht's furchtbar. Ich bin an der Grenze zum Alkoholiker, wenn ich es nicht schon bin. Außerdem bin ich klinisch depressiv. Ich bin nicht sicher, was zuerst kam, und wie sehr sich diese beiden Zustände gegenseitig beeinflussen.

Dieses Blog ist dazu da, meinen vermutlich unaufhaltsamen Absturz zu dokumentieren. Im Gegensatz zu den vielen dutzend bücherschreibenden Drogenkranken, die erst nach ihrer Gegensung reflektieren können, möchte ich niederschreiben was ich gedacht habe, als es passiert ist. Nicht was ich *glaube* was ich *damals* gedacht habe. Ganz wie ein Tagebuch. Ob dieses Blog öffentlich bleibt, weiß ich nicht. Wenn ich glaube, zu viel von mir Preis zu geben, werde ich es einfach dicht machen.

Wie gesagt, ich bin Student und Mitte 20. Und ich trinke viel zu viel. Nicht jeden Tag, aber ich trinke mindestens drei oder vier mal in der Woche. Und dann eben zu viel, mindestens so lange bis mir alles egal ist. Bis alles schön abgestumpft ist und ich nicht mehr nachdenken muss. Meistens Bier, aber auch mal Wein oder Vodka, je nachdem wie mir gerade der Sinn steht. Wie alles angefangen hat, erzähle ich vielleicht ein anderes Mal, im Moment bleibt nur der Fakt: Ich trinke zuviel. Und ich kann mich nicht wehren. Es zieht mich einfach in den Laden um Bier zu kaufen, und das obwohl ich weiß, wie dumm das ist und wie schlecht es mir danach gehen wird. Ich reflektiere meine Handlungen genau und bin mir völlig bewusst, was ich mir antue, aber ich kann nichts dagegen machen.

Mein anderes Problem ist meine Depression. Ich war nie richtig glücklich, aber in den letzten Jahren habe ich eine Transition von "unzufrieden" bis hin zu "klinisch depressiv" durchgemacht. Die Stunden, die ich verloren und traurig an die Wand gestarrt habe, möchte ich überhaupt nicht zählen. Andere Menschen könnten in der Zeit akademische Arbeiten schreiben. Und wenn ich mir das klar mache, werde ich nur noch niedergeschlagener. Und dann fängt der Teufelskreis von Depression->Selbstzweifel->Mehr Depressionen->Alkohol->Depression wieder an.

Das Leben ist schrecklich.