Montag, 27. Juli 2009

Fortschritt

Fortschritt in die falsche Richtung. Was ich schon vor Monaten realisiert habe, wird langsam aber sicher wahr. Ich versinke langsam in Depression und Alkohol. Inzwischen kann ich kaum mehr Aufstehen oder Einschlafen, zittere nur noch den Tag (wegen den Panikattacken, nicht wegen Entzugserscheinungen).  

Ich trinke inzwischen etwa jeden zweiten Tag. Vor allem um das Leben (was für mich ein sehr negativ besetzer Begriff ist) temporär an die Seite zu drängen. Weit weg. Sogar der Kater am nächsten Morgen hat eine irgendwie benebelnde Wirkung. Zwar eher körperlich, aber wenn man sich auf oberfläche Schmerzen konzentrieren kann, verblassen die innerlichen schnell.

Es fühlt sich an als wäre ich der literarische neutrale Betrachter. Ich weiß genau was gerade passiert, ich weiß wie das sich entwickelt und schließlich endet. Ich gucke von oben auf mich herab, schüttele innerlich mit dem Kopf, kann aber nichts kontrollieren, wie in einem Film. Mein Leben läuft an mir vorbei wie ein deprimierender Film. 

Mittwoch, 24. Juni 2009

Abstieg

Ich habe eine Weile nichts mehr geschrieben, weil ich familiäre und berufliche Verpflichtungen hatte. Den Beruf habe ich aufgegeben, bevor es auffällt, dass ich quasi täglich betrunken erscheine. Ich will wenigstens ein gutes Zeugnis bekommen. 

Die Familiensituation hat sich auch erledigt, aber trotzdem habe ich es selbst im Kreis meiner Verwandten geschafft, ständig mehr oder minder betrunken zu sein. 

Jetzt bin ich arbeitslos, alleine und habe kaum mehr Freunde. Alles Dinge, die ich längst vorhergesehen habe, gegen die ich aber mit meiner Willenskraft nichts ausrichten konnte.

Meine Planungen für den Rest der Woche sind ausschließlich weiter zu trinken. Mit etwas Glück bekomme ich für 1-2 Tage einen klaren Kopf und denke mal darüber nach, was ich jetzt machen soll. Im Moment bin ich nämlich völlig ratlos.

Freitag, 15. Mai 2009

Vorteile

Ich war gestern bei ein paar Bekannten um Karten, vor allem Poker zu spielen. Mit dabei: Viel Alkohol. Es hat auch seine Vorteile nach einigen Bier noch einen klaren Kopf zu haben, ich war mit Abstand der Gewinner des Abends. 

Sonntag, 10. Mai 2009

Ausweichstrategien

Im Moment poste ich wenig, weil in meiner Familie relativer Notstand herrscht. Ich bin beschäftigt damit, alle zufrieden zu stellen. In dieser Zeit wohne ich dennoch mit meiner unmittelbaren Familie zusammen, was einige Probleme mit sich bringt.

Ich kann zwar rechtfertigen, hin und wieder zwei Bier abends zu trinken, meinen normalen Konsum aber absolut nicht. Hin und wieder verabschiede ich mich mit der Ausrede "ich muss noch xy tun". Dann gehe ich an ein stilles Plätzchen und stürze ein Bier hinunter. Das mache ich zwei Mal am Abend, so dass ich zumindest angeheitert bin. Wenn niemand da ist, bediene ich mich auch gerne am Schnapsschrank, wo ich jeweils nur ein bischen entwende, damit nichts auffällt.
So schaffe ich es, wenigstens halbwegs betunken zu sein, wenn ich ins Bett gehe. Ich fühle mich furchtbar schlecht und schuldig, wenn ich diese Strategien anwende, aber ich kann nichts tun. Niemand ahnt etwas. Ich kann nicht einfach 10 Bier trinken und noch halbwegs nüchtern sein.

Dazu kommen die Depressionen. Ich starre oft einfach nur vor mich hin und meine Umgebung vermutet, dass ich über irgendetwas nachdenke. Ich habe die Wahl, ein Gespräch mit einem normal fröhlichen Menschen anzufagen und mich damit zu quälen, oder einfach den ganzen Tag nachdenklich und abwesen zu wirken, um meine Traurigkeit zu verschleiern. Ich kann mich beim besten Willen nicht erinnern, wann ich das letzte Mal laut gelacht habe.

Dienstag, 5. Mai 2009

Scheiß Wochenende

Das lange Wochenende war stressig. Nicht nur körperlich stressig, sondern auch geistig und emotional anspruchsvoll. Ich habe viel Zeit mit meiner Familie verbracht, habe es aber trotzdem geschafft, mich jeden abend zu betrinken. Ansonsten hätte ich es wohl nicht ausgehalten.

Jetzt warte ich auf meine Pizza, trinke Bier und wundere mich über mein kaputtes Leben. Und über die Dinge, die ich in den nächsten Tagen erledigen muss. Ich fühle mich jetzt schon überfordert.

Dienstag, 28. April 2009

Der Wahnsinn geht weiter

Wie erwartet war gestern ein schlimmer, furchtbarer Tag. Ich war ständig am Rande einer Panikattacke und habe mich so früh wie möglich in meine Wohnung mit einer Flasche Vodka zurückgezogen, um wenigens halbwegs unbeschädigt einschlafen zu können.

Jetzt schalte ich diese Kerner Talkshow ein und sehe Desiree Nick(!) über die Wirtschaftsrkrise schwadronieren, während ein halbes dutzend drittklassige Comedians auf ein Stichwort warten, um einen ihrer Standardwitze bringen zu können. 

Bin ich eigentlich wirklich der einzige, der leidet? Ist nur mir diese ganze Weltordnung so zuwider, dass ich mich betäuben muss?

Ein Journalist(tm) redelt mit Ingo Appelt, Ingo Cantz und Desiree Nick über die Wirtschaftskrise.

Bin ich der einzige, der den Glauben an die Menschheit verliert, wenn er diesen Satz liest? Ich würde viel Geld darauf wetten, dass ich mehr Detailwissen über die Finanzkrise besitze als alle die da auf der Bühne sitzen. Trotzdem sind die promintent und bekannt, und ich bin ein kaum gesellschaftsfähiger Verlierer. 

Sonntag, 26. April 2009

Montagmorgen

Morgens ist es am Schlimmsten. Es fühlt sich an, als würde die Welt über einem zusammenbrechen. Der Tag steht an und garantiert ist er gefüllt mit deprimiernder Scheiße, Enttäuschungen und Langeweile.

Heute morgen ist es ohne Grund besonders schlimm. Wie soll ich den Tag nur jemals überstehen?